Bürgerfrühstück in Mühlacker ist längst kein Geheimtipp mehr
Das Bürgerfrühstück der Mühlacker Bürgerstiftung auf dem Maulbeerbaumplatz in den Enzgärten ist auch in diesem Jahr ein voller Erfolg. Gleich drei Gemeinschaften erhalten einen kleinen Preis für ihre aufwendig dekorierten Tische.
Mühlacker. Da staunten einige Passanten nicht schlecht: Mitten auf dem Maulbeerbaumplatz in Mühlackers Stadtmitte saßen fröhliche Leute an langen, gut gedeckten Tischen und plauderten beim fünften Bürgerfrühstück angeregt miteinander. Das Konzept der Bürgerstiftung Mühlacker war einmal mehr aufgegangen. Ihrer Einladung zum gemeinsamen Start in den Tag waren rund 200 Menschen gefolgt.
„Ah, da kommt unsere Tischdecke!“ Das Ehepaar Karin und Albrecht Münzmay wurde kurz vor dem Start schon sehnsüchtig erwartet. Die beiden Dürrmenzer hatten sich mit Freunden und Bekannten zum Frühstück auf dem Maulbeerbaumplatz verabredet. Jeder steuerte etwas bei und so war am Ende der Tisch reichlich gedeckt. Melone und Schinken, Tomate und Mozzarella, Lachsterine, Wurstsalat und zum Abschluss frisches Obst – auch wenn Albrecht Münzmay, wie er bedauerte, die Leberwurst nicht mitbringen durfte: Dieses Frühstück konnte sich sehen lassen.
Doch es ging längst nicht nur um den kulinarischen Genuss, wie Albrecht Münzmay betonte. „Es geht um das gemütliche Zusammensein“, sagte er an Tisch 1 sitzend. Den hatte das Ehepaar sich schon bei der Premiere im Jahr 2017 reserviert und seitdem ist ihm dieser Stammplatz sicher. Albrecht Münzmay und Ulrike Jans waren am Sonntag für die Prämierung der schönsten Tische zuständig. „Eigentlich müsste man alle loben“, betonte Münzmay und so gab es drei Sieger: Familie Baumgärtner-Förschler, der Verein Hello Nächstenhilfe (Lomersheim) und das Seniorenzentrum St. Franziskus bekamen je eine Flasche Sekt für ihre gelungenen Dekorationen.
„Jetzt sind wir nach Corona wieder unternehmungslustig“, betonte Alexandra Rapp (Leitung Sozialdienst) vom Seniorenzentrum, die gemeinsam mit Miriam Treut (Hauswirtschaftsleitung) den Preis entgegennahm. Mitten ins Leben hatten sie sich mit ihren Seniorinnen und Senioren begeben und schon gab es nette Gespräche. „Unsere Bewohner haben oft in Mühlacker gewohnt und kennen die Leute“, berichtete Einrichtungsleiter Markus Schellinger. Und tatsächlich: „Wenn Sie früher beim Sämann eingekauft haben, dann kennen Sie mich“, erklärte lächelnd Gerda Kunze, warum dem einen oder anderen ihr Gesicht so bekannt vorkam. Die 91-Jährige hatte in der Stoffabteilung gearbeitet. „Ich finde es gut“, genoss sie am Sonntag neben vielen weiteren Köstlichkeiten auch die frisch gebackenen Brötchen vom dürrmenzbäcker, die der Chef Hans-Dieter Slobodkin persönlich vorbeigebracht hatte.
Fünf der 24 Tische hatte der Verein Hello Nächstenhilfe für über 40 Seniorinnen und Senioren aus Lomersheim und Lienzingen reserviert. Das Interesse war noch viel größer gewesen. „Wir müssen die Teilnehmerzahl wegen der Logistik begrenzen“, erklärte Christina Henle vom Verein, die am Vormittag schon acht Kannen Kaffee für das Frühstück gekocht hatte.
„Wir wollen den Bürgern einen Platz zum gemütlichen Zusammensitzen und für nette Unterhaltungen bieten“, erklärte Elsbeth Rommel von der Vorstandschaft der Bürgerstiftung die Intention der Veranstaltung, deren Erlös in ein soziales Projekt fließe. Es sei sozusagen ein „Picknick im Grünen“, so ihr Vorstandskollege Wolf-Dieter Fuchslocher. „Unser Konzept geht auf“, stellte Elsbeth Rommel zufrieden fest und sah zu den Menschen, die gemeinsam mit Freunden und Bekannten den Sonntag genossen, während Damian Schütze und Lisa Eisele von „Weltempfänger“ den Platz mit stimmungsvollen Songs erfüllten.
(Mühlacker Tagblatt online vom 03.07.2023, Text und Fotos: Ulrike Stahlfeld)