In der Region verwurzelt

29. Nov 2019

Bürgerstiftung Mühlacker pflanzt im Rahmen des Projekts „Arboretum“ selten gewordene Obstbäume am Gelände oberhalb der Burg.

Frank Händle zeigt, wo die Hinweistafeln angebracht werden sollen. Foto: Friedrich
Frank Händle zeigt, wo die Hinweistafeln angebracht werden sollen. Foto: Friedrich

Mit der Pflanzung von elf Obstbäumen hat Teil zwei des Projekts „Arboretum“ der Bürgerstiftung Mühlacker begonnen: Auf dem Gelände oberhalb der Burgruine Löffelstelz wurden alte Sorten mit Lokalbezug gepflanzt, die als kulturhistorisches Relikt der Nachwelt erhalten bleiben sollen.

Mühlacker. Die Pflanzung der Obstbäume war „das Sahnehäubchen der diesjährigen Aktion“, erklärte Frank Händle, Stiftungsrat bei der Bürgerstiftung und zugleich Initiator des Arboretums. Der Serremer Piemonteser-Apfel, den er im Beisein von Petra Herrling – sie ist bei der Stadt Mühlacker für die öffentlichen Grünflächen zuständig –, Manfred Rapp, Christopher Ziegler und Bernhard Reisch vom Landwirtschaftsamt des Enzkreises gepflanzt hat, ist einer dieser seltenen Bäume mit regionaler Verwurzelung. Im Handel ist dessen Frucht nirgends erhältlich; darüber hinaus gehört er auch zu den Obstsorten, die „zum Teil nur auf einer Gemarkung zu finden und eine Gemarkung weiter schon wieder völlig unbekannt sind“, erklärte Reisch, der Händle und seine Helfer dabei unterstützt hat, die alten Obstbäume zu bekommen. Selbst in Baumschulen finde man diese nämlich nicht, so Reisch, dafür aber im Obstsortenmuseum in Kieselbronn. „Dort erhalten wir die alten Sorten und geben sie zum Vermehren weiter“ – beispielsweise an die Bürgerstiftung Mühlacker, die elf solcher Bäume auf den Grünflächen oberhalb der Löffelstelz eine neue Heimat gab.

Schon im vergangenen Jahr habe man hier oben 26 Bäume gesetzt und dazu einige Bänke aufgestellt, erinnerte sich Petra Herrling. Das kam bei den Bürgern gut an. Für viele dient dieser Bereich ohnehin der Naherholung. In diesem Jahr kamen noch einmal 20 Bäume und Hecken dazu. Insgesamt ist das Projekt auf einen mehrjährigen Zeitraum angelegt, sagte Händle. Unter anderem sollen auch noch Hinweistafeln an den Obstbäumen angebracht werden, damit Spaziergänger und interessierte Baumfreunde erfahren, mit welcher Sorte sie es hier jeweils zu tun haben.

Und nach der Pflanzung der alten Obstbäume will man sich zudem bereits um ein „Naturspielerlebnis“ kümmern, „eine Mischung zwischen Spielplatz und Naturerlebnis“, erläuterte Herrling. Schon nächste Woche solle das Vorhaben den Stadträten vorgestellt werden. „Wenn das fertig ist, dann machen wir ein großes Festle“, versprach Händle.

(Mühlacker Tagblatt vom 29.11.2019, Text u. Foto: Stefan Friedrich)