Das vierte Bürgerfrühstück der Bürgerstiftung Mühlacker ist mit 200 Gästen ausgebucht. Das Konzept kommt bei den Teilnehmern auch nach der coronabedingten Zwangspause gut an. Drei besonders schön gedeckte Tische wurden prämiert.
Mühlacker. Da staunten die Passanten am Sonntag nicht schlecht: Mitten in den Enzgärten, genauer gesagt auf dem Maulbeerbaumplatz, saßen gut gelaunte Menschen an fein gedeckten Tischen und frühstückten ausgiebig. Die Bürgerstiftung Mühlacker hatte zum vierten Bürgerfrühstück geladen und fast 200 Menschen waren gekommen. Die Zutaten für das Frühstück brachten sie gleich mit.
Falafel, gefüllte Weinblätter, Bulgur-Salat, Avocado-Creme, Fladenbrot mit Kreuzkümmel, Koriander und gerösteten Erdnüssen – Mitglieder des Historisch-Archäologischen Vereins Mühlacker hatten an einem der 23 aufgestellten Tische Platz genommen und genossen ein von Vereinsmitglied Sonngard Bogner vorbereitetes arabisches Frühstück. Eigentlich war es vor allem für die kürzlich mit dem Bürgerpreis ausgezeichnete Vorsitzende Christiane Bastian-Engelbert gedacht gewesen. Doch die war leider krankheitsbedingt verhindert und genoss ihr Frühstück zu Hause.
Gleich drei Tische hatte im Vorfeld der Verein „Hello Nächstenhilfe“ aus Lomersheim reserviert. Die Mitglieder des Vereins bieten unter anderem älteren Mitbürgern Möglichkeiten der Gemeinschaft – wie sie das Bürgerfrühstück par excellence bietet. Georg Henle von der Vorstandschaft und seine Mitstreiter hatten keine Mühe gehabt, Frühstücksgäste zu finden. Für das ebenso liebevoll und wie kunstvoll gestaltete Frühstück zeichneten Christina Henle und Angelika Steinmeister verantwortlich: Auf Etageren gab es selbst hergestellte Radieschen-Kresse oder Salami-Aufstriche. Alte Thunfisch-Dosen verwandelten sich mit Bändern und Blumen in prächtige Gestecke.
„Wenn man so toll bewirtet wird, kann man nur zugreifen“, freute sich Hilde Brandhuber während im Hintergrund „Diana & the Diamonds“ die Frühstücksgespräche mit bekannten Stücken wie „Shallow“ oder unter anderem „Rocket Man“ musikalisch begleiteten. Diana Schmitt (Gesang), Matthias Adam (Bass/Gesang), Markus Kernchen (Gitarre) und Pascal Vinnay (Percussion) hatten Schlagzeug und E-Gitarre daheim gelassen, um das Bürgerfrühstück dezent zu begleiten. Denn für ein gelungenes Frühstück braucht es nicht nur frische Brötchen wie gestern vom dürrmenzbäcker und Getränke vom Weingut Jaggy sowie Eier, Schinken und Käse und eine heiße Tasse Kaffee oder Tee. Damit es richtig gut schmeckt, sollten auch nette Gesprächspartner nicht fehlen.
„Ich mag den Platz und es ist eine gute Gelegenheit, Leute kennenzulernen“, betonte Alexander Schmidt aus Mühlacker, der mit Ehefrau Carmela gekommen war. Ihr ging es auch um den sozialen Aspekt des Bürgerfrühstücks. Gerade in der aktuellen Zeit sei es wichtiger denn je, Menschen zu unterstützen.
Tatsächlich hatten die Mitglieder der Bürgerstiftung Mühlacker nicht nur zum Bürgerfrühstück geladen, um nach zweijähriger Corona-Pause die Menschen wieder zusammen und ins Gespräch zu bringen. Elsbeth Rommel, Martin Sailer und Wolf-Dieter Fuchslocher von der Vorstandschaft verknüpften die Veranstaltung mit einem sozialen Aspekt. Die Tische mit Platz für acht Personen konnten im Vorfeld gegen eine Gebühr reserviert werden, hinzu kommen Einnahmen aus dem Getränkeverkauf und so rechnete Elsbeth Rommel mit einem Erlös von einmal mehr rund 1000 Euro. Zu den Projekten der Bürgerstiftung gehöre unter anderem das nun an die Stadt Mühlacker übergebene Arboretum zwischen der Burg Löffelstelz und Sender-Anlagen. „Es sind noch Restarbeiten notwendig, wir müssen noch Schilder aufstellen, dazu brauchen wir Geld“, so Rommel.
Zum Auftakt hatte Martin Sailer die Gäste begrüßt und angekündigt, dass die drei schönsten Tische prämiert werden. Vielleicht zum letzten Mal: „Eigentlich müsste jeder Tisch prämiert werden, weil alle klasse aussehen.“ Letztendlich gingen die Preise für die schönsten Tische an „Hello Lomersheim“, den Historisch-Archäologischen Verein und den Tisch von Lea Feldberg, Ute Huf und Ramona Deeg.
(Mühlacker Tagblatt vom 04.07.2022, Text und Foto: Ulrike Stahlfeld)